Vergangenheit als Ressourcenwissen

Seite aus Platon-Handschrift (Codex Tubingensis) – Quelle: Universitätsbibliothek Tübingen Seite aus Platon-Handschrift (Codex Tubingensis) | © Universitätsbibliothek Tübingen

Teilprojekt:
C 02 Ressourcen und ihre literarische (Re-)Konstruktion im 4. Jh. v. Chr. Vergangenheit als Ressourcenwissen

Projektleitung:
Prof. Dr. Irmgard Männlein-Robert, Prof. Dr. Karl-Heinz Stanzel, Prof. Dr. Mischa Meier

Mitarbeitende:
Lena Vidoni M.A., Nadja Mozdzen M.A.

Region:
Griechenland

Welche Rolle spielt reales oder fiktives historisches Wissen in philosophischen und politischen Diskursen? Wie wird es generiert und instrumentalisiert?

Auch die reale oder konstruierte Vergangenheit und das in ihr enthaltene Wissen sind eine Ressource im Sinne des SFB 1070. Das Teilprojekt „Ressourcen und ihre literarische (Re-)Konstruktion im 4. Jh. v. Chr. Vergangenheit als Ressourcenwissen“ untersucht, wie diese Ressource im Diskurs eingesetzt wurde. Das Athen des 4. Jh. v. Chr. eignet sich für diese Fragestellung besonders als Untersuchungsgegenstand: Nach dem Peloponnesischen Krieg verlor der Stadtstaat an Einfluss und musste sich ökonomisch, militärisch und politisch neu orientieren. In diesem Zeitabschnitt fand eine intensive Auseinandersetzung mit verschiedenen Ordnungsvorstellungen und der (imaginären) eigenen Vergangenheit statt. Außerdem sind diese Diskurse in Schriftzeugnissen gut dokumentiert.

Den Ausgangspunkt bilden die überlieferten Texte von Platon sowie etwa hundert erhaltene attische Reden aus Politik und Gerichtswesen (etwa von Lysias, Isokrates, Demosthenes, Aischines und Hypereides), aber auch der Baubestand, wie bspw. die ausgebaute Pnyx, ein zentraler Versammlungsort in Athen.

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