Der Mönch im Teich

Als Mönch bezeichnet man seit dem Mittelalter eine symmetrische Konstruktion, die durch Rohrleitungen im Teichboden einen Hohlraum und in diesen eingesteckte Staubretter den Wasserspiegel kontrolliert. So kann man den Teich entschlammen oder abfischen. Die ungewöhnliche Bezeichnung weist auf die historische Entwicklung der Teichwirtschaft hin. Im Mittelalter waren es vor allem die Klöster – und damit die Mönche – die Teiche anlegten und kultivierten, denn die Fischzucht war durch den stark regulierten Fleischkonsum wichtig. Teiche prägten somit die mittelalterliche Landschaft. Sie dienten jedoch nicht nur der Fischzucht, sondern der Schlamm fand als Düngemittel Verwendung. In kleineren Weihern konnte Flachs geröstet, Deicheln gelagert oder Eis für die Kühlung im Sommer gewonnen werden. Der Mönch im Teich ist somit ein kulturgeschichtliches Phänomen, das die enge Verbindung von Teichwirtschaft und Klosterwelt deutlich macht.

 

Der Klosterweiher in Wald, Ostansicht vom Damm aus mit Mönch. Quelle: Zollernalb, Wikimedia Commons (CC BY-SA 4.0) Ort: Kloster St. Lioba.

Der Weiher von Kloster St. Lioba in Wald, Ostansicht vom Damm aus mit Mönch | © Wikimedia Commons (CC BY-SA 4.0)